Jedes Jahr, schon Wochen vor dem 03.Oktober, flimmern Reportagen über verschiedene Fernsehkanäle, kommen die verschiedensten „Experten“, die das Gebiet der DDR niemals betreten haben zu Wort, finden Veranstaltungen zum Thema Mauerfall oder Wiedervereinigung statt.
Es werden von den verschiedensten Reportagen, Veranstaltungen und „Experten“, Lobeshymnen gesungen, kritische Stimmen sind eher selten.
Dabei ist selbst heute, 25 Jahre nach der „Wende“ noch lange nicht „zusammengewachsen was zusammen gehört“. Noch heute gibt es enorme Unterschiede bei Löhnen, Gehältern und Renten. Noch heute ist „der Osten“ das Armenhaus Deutschland´s und wird es sicher auch noch lange bleiben. Noch heute gehen viele „Wessis“ davon aus, das die „Ossis „ faul und dumm sind, der Osten ausländerfeindlich und alle Nazis aus dem Osten kommen und kamen. Viele, „Ossis“ wie „Wessis“ wünschen sich die Mauer zurück, manch einer sogar höher als sie war. Kurz, man kann sagen, dass die Wiedervereinigung gescheitert ist. Jedenfalls für viele. Die Gewinner waren zumeist Westdeutsche Groß – und Kleinunternehmer, aber auch kleinkriminelle Gauner, die vor den Augen der Justiz den ahnungslosen Ostdeutschen die D – Mark aus der Tasche zog. Ahnungslos ist jedoch nicht mit dumm gleichzusetzen. Welcher Ostdeutsche kannte denn die Machenschaften der Drückerkolonnen, welche wie Heuschrecken über das Land zogen, wer kannte sich mit windigen Versicherungsvertreten aus, die das blaue vom Himmel versprachen und sittenwidrige Verträge „verkauften“, wohl wissend, das der Versicherungsnehmer nie und nimmer die enormen Summen aufbringen kann, geschweige jemals die versprochene Versicherungssumme erhalten wird. Häuser, welche von DDR – BürgerInnen in Jahre -, mitunter jahrzehnetlanger Arbeit aufgebaut wurden, gehörten ihnen plötzlich nicht mehr. Der „Alteigentümer“ stand auf der Matte und forderte „Sein Eigentum“ zurück. Es spielte dabei keine Rolle, ob der ehemalige Eigentümer bei Nacht und Nebel das weite suchte oder ganz offiziell der DDR den Rücken kehrte. Arbeitsplätze wurden „wegrationalisiert“, ganze Landstriche verödeten. In den versprochenen „blühenden Landschaften“ blüht nur eines, das Unkraut. Viele verloren quasi über Nacht die gesamte Existenz. Die „Treuhand“ und deren Dunstkreis verhökerten was irgendwie zu Geld zu machen war, der Rest wurde dem Verfall preisgegeben. Viele, auch noch nach der Wiedervereinigung florierende ostdeutsche Betrieben wurden von der Treuhand absichtlich in den Ruin getrieben. In der entstandenen Grauzone zwischen den „Systemen“, gedieh die Kriminalität hervorragend. Viele westdeutsche Existenzen, welche es in der BRD zu nichts gebracht hatten, verdienten sich im Osten goldene Nasen.
Dann wurde die „Stasivergangenheit“ ausgewertet. Gedenkstätten schossen wie Pilze aus dem Boden. In den Verdacht ein „Stasispitzel“ gewesen zu sein, konnte jeder kommen. Die Auswirkungen auf sein/ihr Leben waren verheerend. Tausende verloren dadurch ihren Job. In den Parlamenten wurden „Persilscheine“ erwartet. Jeder Ostdeutsche musste sich einer Überprüfung unterziehen. Seltsam mutet da an, dass niemand auf die Idee kam Westdeutsche auf ihre NSDAP Vergangenheit oder ihre inoffizielle Mitarbeit beim Verfassungsschutz zu überprüfen. Die Realität zeigt, dass die ebenso notwendig wäre. Beauftragte der „Stasiunterlagen“ wurden aus dem Boden gestampft, leider gibt es bis heute nicht eine/n beauftragte/n für NSDAP und Verfassungsschutzunterlagen. Von der ehemaligen DDR, ganz besonders von PolitikerInnen der LINKEN wird immer und immer wieder ein „schonungslose Aufarbeitung“ ihrer Vergangenheit gefordert. PolitikerInnen der ehemaligen BRD weigern sich bis heute standhaft dagegen.
Das Grundgesetz der BDR wurde zur gesamtdeutschen Verfassung erklärt, völlig gegen jedes Recht. In den vergangenen 25 Jahren wurde es des Öfteren geändert. Eine neue Änderung steht ja schon wieder ins Häuschen. Die ganze Wiedervereinigung steht und stand auf tönernen Füßen.
Die Wiedervereinigung hat nie stattgefunden. Sie ist lediglich auf dem Papier Realität und das ist ja bekanntlich geduldig.
Die noch immer vorhandenen Ressentiments zwischen „Ossis“ und „Wessis“ sind nach wie vor vorhanden, daran ändern auch diverse Veranstaltungen und Lobeshymnen nichts.
Kategorien: DIE LINKE. Görlitz
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