Am 11. Februar entschied der Rat der EU über die Zulassung der neuen Gen-Maissorte 1507 zum Anbau in Europa. 19 von 28 Staaten votierten dagegen. Das reichte nicht, denn es wäre eine qualifizierte Mehrheit nötig gewesen, die bei 255 von 345 Stimmen liegt. Deutschland mit 29 Stimmen enthielt sich, da man sich in der CDU/SPD-Koalition nicht einig ist. Diese Enthaltung wirkte letztendlich aber wie ein Ja. Und nun ist die EU-Kommission am Zug, die den Gen-Mais aller Wahrscheinlichkeit zulassen wird. Der Hersteller der Maissorte, die US-Firma Pioneer Dupont, wirbt mit zwei Eigenschaften für 1507: Zum einen bildet die Sorte ein Gift gegen den Maiszünsler und andere Schmetterlinge, deren Raupen zu den am häufigsten auftretenden Schädlingen auf Maisfeldern zählen. Zum anderen ist 1507 resistent gegen das Pflanzenschutzmittel Glufosinat, das gegen Unkraut eingesetzt wird. Dieses Gift tötet aber auch nützliche Schmetterlinge und Insekten, denn wie soll es die wohl unterscheiden? Der Maispollen kennt ebenfalls keine Grenzen, weshalb es dann kaum noch möglich sein wird, Gen-freien Mais anzubauen oder Gen-freien Honig zu produzieren. Und die Auswirkungen von Genpflanzen auf die Gesundheit sind mehr als umstritten. Neue Studien zeigen, dass bei Mäusen und Ratten organische Veränderungen nachweisbar sind.
Mit dieser Enthaltung hat Deutschland den Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD gebrochen. Dort heißt es auf Seite 87: „Wir erkennen die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegenüber der grünen Gentechnik an.“ 88% der Bevölkerung lehnen grüne Gentechnik ab - das stört Frau Merkel aber nicht! Ein Lehrbeispiel an Demokratie und Einhalten von Wahlversprechen. Und im nächsten Schritt kommt das Transantlantische Freihandelsabkommen zwischen EU und USA, mit dem dann jeder Dreck nach Deutschland kommt und verkauft werden darf. Guten Appetit!
12.02.2014
Sabine Kunze
Sprecherin von ADELE
Kategorien: Arbeitsgemeinschaften
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