15. February 2013

AG Antifa Hier – wollte – der nationale Widerstand marschieren, 13.02.2013

Auch in diesem Jahr hatte es sich die NPD und weitere Kameraden in den Kopf gesetzt, durch Dresden zu marschieren. Damit wollten sie ihre „Trauer“ über die „grausam Ermordeten des 13. Februar“ ausdrücken“, wie im Internet zu lesen ist.

Doch dank dem Bündnis „Nazifrei – Dresden stellt sich quer!“, was seit Jahren zu Blockaden und nicht zum Händchen halten aufruft, war es vorbei mit dem marschieren.

Aus dem einst größten Naziaufmarsch in Deutschland wurde ein Desaster. In diesem Jahr erlebten die Nazis wohl ihre größte Niederlage. Da halfen auch Slogans wie:“Hier marschiert der nationale Widerstand“ wenig. Denn der marschierte ja nun wirklich nicht. Der stand trotzig brav in der Kälte. Damit alle nicht ganz vergaßen, dass sie auch noch da waren, machten die Nazis von Zeit zu Zeit durch vermeintlich coole Sprüche auf sich aufmerksam. Zu sehen war von den Kameraden fast nichts, da sie dicht abgeschirmt durch einen 5 – reihigen Polizeikessel festsaßen, in dem sie ihre kostbare Freizeit dem nationalen Widerstand opferten. Der aber beste Spruch war immer wieder “Hier marschiert ...“ welcher jedes Mal für Heiterkeit sorgte. „Ja, dat hätt´n die gerne so gehabt, dat mit dem marschieren.“, sagte eine ältere Frau am Rande. Jede Wortmeldung seitens der Nazis wurde sofort lautstark unterbunden. Diese mussten sich der Wahrheit stellen:“Ohne Verfassungsschutz wärt ihr nur zu zehnt“. (Na ja, über die Anzahl müsste man sicher mal reden, aber dann reimt sich´s nimmer). Von Seiten der Nazis flogen nicht nur Schneebälle in die Menge der Gegendemonstranten. Eine etwa sechzig jährige Frau wurde, vor den Augen der Polizei mit einem Stein am Kopf verletzt. Reaktion – keine. Auch Bengalfackeln wurden aus der Nazihorde heraus geworfen. Diese landeten glücklicherweise nicht in mitten der Menschenmenge. Reaktion: keine. Auch ein paar Böller wurden geworfen. Als den Nazis irgendwann die Munition ausging, kamen nur noch Schneebälle rüber geflogen. Zum Löschen der erhitzten Gemüter im Kessel gab es ab und an eine kleine Erfrischung in Form von Wasser -„Bomben“. Heroische Ausbruchsversuche endeten früher oder später immer wieder in einem Kessel von Polizei und Antifaschisten.

Während dessen wartete Holger Apfel samt einigem wenigen getreuen Gefolge vergeblich auf das Eintreffen der braunen Horden. Am Auftaktplatz kam niemand an. Seine Scharen wurden aufgehalten im Hinterland, wo sie einen aussichtslosen Kampf „ausfochten“. Nach Stunden des vergeblichen Wartens wurde die Führungsriege von der Polizei zu ihrem Hauptquartier gebracht.

Statt nun endlich, nach diesem totalen Desaster, sich die absolute Niederlage einzugestehen wird in gewohnter Manier rumgejammert und Wunden geleckt.

„Was unsere Herzen anrührt“ ist die Anzahl der Kameraden, die „trotz des Wissens welcher Situation wir uns seit Jahren entgegen sehen“ im Internet mit 1000! angegeben wird die „aus allen Teilen Deutschlands, aus Litauen, der tschechischen Republik, Russland, der Schweiz, Kroatien, Großbritannien, Schweden, Norwegen und weiteren Ländern“ angereist sein sollen, ist sicher dem Umstand, „... manchem von uns, die wir uns unserer Stadt und ihrem schweren Schicksal im Februar 1945 verbunden fühlen, standen am heutigen 13. Februar die Tränen in den Augen“ geschuldet. Tränen können den Blick auf die Realität schon enorm verschleiern.

Die von weit angereisten Kameraden fanden sich in Polizeikesseln wieder, die von Antifaschisten umzingelt waren, um ein Tränenmeer von Nazis in Dresden zu verhindern. So etwas kann den guten Ruf in der Szene ordentlich versauen. Um Erklärungen bemüht, sieht sich das Nazibündnis „gedenkmarsch“ einer Verschwörung in Form eines „Schulterschlusses mit der Dresdner Stadtverwaltung, kriminellen Gewalttätern die unter den Augen der Polizei Straftaten (friedliche Blockaden, Anm. Autors) begehen dürfen ausgesetzt.

Bis heute, haben die Nazis nicht begriffen, dass friedliche Blockaden ein legitimes Mittel sind um Protest auszudrücken.

Leider kam es auch in diesem Jahr wieder zu Prügelattacken seitens der Polizei. So wurde beim durchfließen einer Polizeikette ein Demonstrant brutal verprügelt. Bei der Festnahme gingen die Beamten weiterhin brutal zu Sache. Fotografen wurden behindert. Auf meine Frage was das soll, wurde mir geantwortet, dass die Beamten „nur ihre Arbeit tun“.

Falls, wenn überhaupt, Vorkontrollen bei den Nazi stattgefunden haben sollten, warum konnten die Nazis dann derart viele Pyrotechnik mit sich rumschleppen?

Akribischer ging die Polizei schon in den Mittagsstunden bei vermeintlichen Antifaschisten vor, die auf der Prager Straße unterwegs waren.

Trotz derartiger unschöner Szenen, wir haben auch dieses Mal den Naziaufmarsch verhindert! Wir haben uns von den Einschüchterungsversuchen seitens der sächsischen CDU/FDP Regierung und der sächsischen Justiz nicht mundtot machen lassen. Das werden wir auch weiterhin nicht tun!

„Für die Freiheit, für das Leben, Nazis von der Straße fegen!“ Der „nationale Widerstand“ stand! Und stand. … .

Allen BlockiererInnen, die verletzt wurden oder mit einer Erkältung zu tun haben, „Gute Besserung“!

Wir sehen uns wieder, wenn es heißt „Kommt nach vorne“!

Ramona Gehring

Kategorien: Arbeitsgemeinschaften

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