16. February 2015

AG antifaschistische Politik: 13. und 15.02.2015 in Dresden

Am Freitag, dem 13.02. fand der alljährliche TäterInnenspuren – Mahngang statt. Bei sonnigem und für diese Jahreszeit sehr mildem Wetter kamen etwa 2000 AntifaschistInnen und Sympathisanten.

Das Fronttranspi trugen unter anderem Conny Ernst, Katja Kipping und Rico Gebhardt. An mehreren Orten wurde den Teilnehmern die Geschichte Dresdens in der Zeit des Hitlerfaschismus näher gebracht. Die Abschlusskundgebung fand auf den Neumarkt in der Nähe der Frauenkirche statt.

Am Sonntag wurde sehr kurzfristig nach Dresden mobilisiert. Verschiedene Nazistrukturen hatten zu einem „Trauermarsch“ aufgerufen. Auch ehemalige Landtagsabgeordnete der NPD gaben sich die „Ehre“. Etwa 500 Nazis gaben sich ganz ihrer Trauer hin und spazierten von „Trauermusik“ begleitet durch Dresden.

Bereits bei der Ankunft gab es Probleme. Die Nazis waren gereizt und auf Krawall gebürstet. Am Postplatz griffen sie einige Personen an, welche diese ins Antifalager verorteten. Die Polizei musste eingreifen um schlimmeres zu verhindern. Von einem Polizeikessel begleitet wurden sie zum Theaterplatz verbracht wo die Auftaktkundgebung der Trauergemeinde beginnen sollte.

Der Weg zu dieser gestaltete sich indessen schwierig, da einige Dutzend Menschen sich zu einem bunten Treiben auf der Anreisestrecke befanden, welche das schöne Wetter und die Fastenzeit feierten. So gelangten die Trauergäste nur über Umwege ans Ziel.

Allerdings hatten sie den Theaterplatz nicht allein. Einige AntifaschistInnen standen am und auf dem Reiterdenkmal „König Johann“ und taten ihren Unmut über die vorgespielte Trauer der Nazis lautstark kund. Hinter einer Mauer aus Polizeiautos und gepanzerten Polizeispalier standen einige hundert AntifaschistInnen und vertrieben sich die Zeit mit Musik und Parolen. Auch auf den Balustraden am Zwinger hatten sich AntifaschistInnen und Touristen eingefunden um der Trauergemeinde entgegen zu treten.

Nachdem die Kundgebung endlich vorbei war setzte sich der Trauerzug in Bewegung, wenn auch mit Hindernissen. Die 500 Trauergäste mussten Umwege und längere Aufenthalte in Kauf nehmen. Das Ziel zum greifen nah, doch unerreichbar weit. Tausende AntifaschistInnen versperrten den Weg. Es kam entlang der Strecke immer wieder zu Sitzblockaden. Die Polizeieinheiten hatten alle Hände voll zu tun. Die Trauergemeinde wurde am späten Abend um Sitzblockaden herum, durch ein finsteres Neubaugebiet, über die Bürgerwiese, zum Hauptbahnhof geleitet. Einige Trauernde verloren die Fassung und gingen auf Personen los, die am Rand standen und der Trauergemeinde ihre Meinung sagten. Auch da konnte die Polizei die Nazis zurückdrängen. Die Trauerordner versuchten die aufgebrachten Personen zu beruhigen und erinnerten sie an den Ernst des Anlasses.

Gegen 19.00 Uhr war die Trauergemeinde am Hauptbahnhof von wo sie ihre Heimreisen antraten.

Kategorien: Arbeitsgemeinschaften

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