07. January 2016

AG Cuba SI: Viva la solidaridad

Beim Bundestreffen stand natürlich auch die Frage, wie entwickelt sich Kuba im Prozess einer allgemeinen Aktualisierung der gesellschaftlichen Prozesse. Im Zeitraum 2011 bis 2014 gab es ein Wirtschaftswachstum von 2,5 % BIP. Das ist schwach. Das 1. Halbjahr dieses Jahres fiel absolut positiver aus, sodass man am Jahresende 2015 ein Wachstum von 4 % erwartet. Große Defizite und damit Probleme gibt es nach wie vor in der Landwirtschaft, hier, insbesondere bei der Versorgung mit Fleisch und Wurstwaren. Von einer Eigenversorgung ist Kuba noch weit entfernt. Aber auch in der Infrastruktur und ganz besonders im Transport-wesen  bestehen gravierende Mängel. Fortschritte sind aber bei den erneuerbaren Energien zu verzeichnen. Da ist man bei 4,5 % angekommen. Es ist geplant bis 2030 durch ausländische Investoren zusätzlich 700 MW bereitzustellen. Auch der Wohnungsbau steht mit 5.500 Wohnungen über dem Plan gut zu Buche.
Ein Großteil der benötigten Devisen wird durch den Tourismus abgedeckt. In diesem Jahr werden ca. 3 Mill. Touristen die Insel besucht haben. In den nächsten Jahren sollen es bis zu 5 Mill. Besucher werden. Durch eine lang anhaltende Trockenheit werden ca. 40.000 Tonnen Reis nicht geerntet werden. Annähernd diese Summe muss man importieren.
Eine gewaltige Anstrengung verlangt die Zusammenführung der beiden im Lande vorhan-denen Währungen. Wie dies bewältigt werden soll ist noch unklar. Aber klar ist, Peso und CUC werden zusammenwachsen.
Die Löhne und Gehälter müssen von den Bürgern richtig wahrgenommen werden, damit die Produktivität steigt. Demzufolge soll es eine Trennung zwischen Staat und Betrieben geben. Damit können die Betriebe in Eigenverantwortlichkeit das Lohnsystem gestalten. Man verspricht sich davon, dass es zu einer erheblichen Steigerung der Produktivität kommen wird.
In diesem Jahr gab es Erhöhungen im Gesundheitswesen und in der Volksbildung, immerhin um 25 %.
Abschließend zu unser aller Anliegen: “Milch für Kubas Kinder“. Der Milchpulverpreis ist auf dem Weltmarkt enorm in die Höhe gegangen. Hier kommen die durch Cuba si unterstützten Milchprojekte auf den Plan. Leider konnten durch Umstrukturierungen in einigen Ministerien nicht alle Vorhaben im ablaufenden Jahr in Kuba realisiert werden. Positiv ist aber, dass die von uns und ACPA betreuten und bereits abgeschlossenen Projekte von unserer Hilfe profitieren. Eines der wichtigsten Aufgaben war die Sicherung der Futtergrundlagen. Mit Hilfe Eurer Spenden konnte Cuba si einen Bulldozer erwerben, der eine unerlässliche Hilfe beim Kampf gegen die Dornensträucher Marabu und Aroma war und ist. Damit entstand neues Weideland. Weiterhin kaufte Cuba si mit Hilfe Eurer Spenden einen Häcksler, damit die immer größeren Futtermengen zerkleinert werden können. In den vergangenen Jahren wurden in den von Cuba si betreuten Milchobjekten 7 Mill. Liter Milch zusätzlich produziert.
Etappenziel erreicht. Dazu herzlichen Dank allen Geld- und Sachspendern.

Wolfgang Böttger
AG Cuba si
Region Lausitz

Kategorien: Arbeitsgemeinschaften

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