Auf zu neuen Ufern - Liebknecht-Kreis Sachsen vorgestellt
Am 14. März konstituierte sich in Leipzig nach mehrmonatiger Vorbereitungszeit der „Liebknecht-Kreis Sachsen“ als Zusammenschluss innerhalb des sächsischen Landesverbandes der Partei DIE LINKE. Über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer - darunter mehrere Bundes- und Landtagsabgeordnete - aus fast allen Kreisverbänden beschlossen einen Gründungsaufruf, der für mehr sozialistischen Pluralismus in der Sächsischen LINKEN eintritt und zugleich die Schärfung des Profils der Landespartei „als kämpferische und deutlich vernehmbare Opposition mit linkssozialistischer Orientierung“ fordert.
DIE LINKE. Sachsen hat in den letzten Wahlen kontinuierlich an Wählerstimmen verloren. Befindet sich die Partei in einer Identitätskrise? Woran liegt es, dass man uns eine politische Profilschwäche nachsagt? Wie können wir unsere Alleinstellungsmerkmale für die Zukunft definieren? Wodurch ist unsere notwendige Streitkultur gekennzeichnet?
Solchen Fragen stellten sich die anwesenden Mitglieder der LINKEN.Sachsen in Leipzig.
Ehrengast war Hans Modrow, Vorsitzender des Ältestenrates der Partei. Er hielt auch die Einstiegsrede, in der er, ebenso wie Volker Külow, Vorsitzender der Leipziger Linken, in seinem Beitrag, die derzeitigen außen- und innenpolitischen Rahmenbedingungen für das Wirken der Partei und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen für den weiteren Kurs des mitgliederstärksten Landesverbandes skizzierte.
Hans Modrow verknüpfte seine Freude über die Gründung des Zusammenschlusses mit persönlichen Reminiszenzen. So ging der letzte DDR-Ministerpräsident in einem längeren historischen Rückblick auf einige Zäsuren in der deutschen Geschichte - insbesondere auf die von 1949 und von 1989/90 - näher ein. Mit Blick auf die enorme Verschärfung der außen- und innenpolitischen Situation in Europa und die anhaltende Schwäche der europäischen Linken warnte Hans Modrow unter Bezugnahme auf die seinerzeitige Situation in der Weimarer Republik ab Mitte der 20er Jahre vor dem weiteren Aufschwung rechtspopulistischer und rechtsextremistischer Bewegungen auf dem Kontinent einschließlich der BRD. Diese gefährliche Entwicklung stellt auch die deutsche Linke, namentlich die Partei DIE LINKE, vor neue Herausforderungen, die auf dem bevorstehenden Bundesparteitag eine wichtige Rolle spielen müssen. Vom Liebknecht-Kreis Sachen erhofft sich Hans Modrow, dass er in diese Debatten eingreift und möglichst rasch nicht nur landespolitische Ausstrahlungskraft gewinnt, sondern auch auf der Bundesebene wirksam wird.
Was ist das Ziel dieser Initiative? "Wir wollen, dass DIE LINKE in Sachsen wieder deutlicher als in der letzten Zeit ihren Platz in dieser Gesellschaft und in den Auseinandersetzungen mit anderen Parteien bestimmt" heißt es dazu im Gründungsdokument, das sich ausdrücklich am Erfurter Programm von 2011 orientiert, dessen Ziel ein demokratischer Sozialismus ist.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde ein zwölfköpfiger SprecherInnenrat gewählt und das vorläufige Grundsatzpapier verabschiedet.
Informationen unter:
http://liebknecht-kreis.blogspot.de/
Ansprechpartnerin im Kreisverband Görlitz: Heiderose Gläß
heiderose.glaess[at]linksmail.de
Kategorien: DIE LINKE. Görlitz
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