14. December 2016 Wolfgang Böttger

Bericht von Cuba SiKuba bleibt sozialistisch – wir bleiben solidarisch!

Laut den Berichten der Projektleiter der Milchprojekte in Cuba war zu entnehmen, es gibt ein gemeinsames Problem, die Bereitstellung von proteinhaltigem Futter für die Kühe. Das ist jegliche Voraussetzung für die Milchproduktion.

Mit der Züchtung neuer Futterpflanzen will man dem auf den Leib rücken. Gemeinsam mit wissenschaftlichen Institutionen wird fieberhaft daran gearbeitet. Seit Jahren wird auch der Züchtung neuer Arten von Milchkühen große Aufmerksamkeit gewidmet. Allerdings ist das eine sehr langwierige Angelegenheit. Ein Import kommt aber nicht in Frage, da beispielsweise Kühe aus unseren Breiten das Klima nicht vertragen. Sie wären ständig in einer Stresssituation. Ein weiteres Problem, Kuba leidet bereits jetzt spürbar unter dem Klimawandel. Es herrscht absoluter Wassermangel. So gab es beispielsweise in Guantanamo eine Dürreperiode, sodass das Wasser für die Tiere von weit her angefahren werden musste. Kurz vor unserem Bundestreffen hatte wieder ein Hurrikan in Guantanamo zugeschlagen, der enorme Schäden angerichtet hat. Die aktuellen Bilder, die wir sehen konnten, zeigten nicht nur durch Wind zerstörte Anlagen, Wohnhäuser und Straßen, sondern auch durch innerhalb kurzer Zeit gefallener Wassermassen angerichtete Schäden.

Insgesamt stellt Kuba inzwischen 50 Prozent Milch für den Eigenbedarf bereit. 50 Prozent müssen nach wie vor importiert werden. Letztere 50 Prozent wären noch höher, wenn Cuba si die Milchprojekte nicht finanziell und materiell unterstützen würde. In den vergangenen vier Jahren konnten in allen Milchprojekten die Milchproduktion gesteigert werden.

Wenn anfänglich von neuen Futterpflanzenzüchtungen gesprochen wird, dann ist das in Verbindung mit der wieder Nutzbarmachung von Anbaufläche zu sehen. Hier wurden in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um den vom Marabustrauch befallene Flächen zu säubern, um diese als Futtergrundlage bzw. anderweitig in der Landwirtschaft zu nutzen. Ermöglicht wurde das unter anderem durch den von Cuba si gespendeten Bulldozer, der von Geldspenden der Freunde Kubas erworben werden konnte. Aber es geht auch darum die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauern zu verbessern. Das ist deswegen von großer Bedeutung, da die Jugend, die hier lebt und lernt, auf dem Lande ihre Zukunft finden soll.

In den vergangenen Monaten hat Kuba neue Strukturen in der ministeriellen Verwaltung der Landwirtschaft geschaffen, die die Produktion straffen soll. Immerhin sind über eine Millionen Kubaner in der Landwirtschaft tätig, davon die Mehrheit in Kooperativen. Ein Schwerpunkt ist nach wie vor die Energie. Aus eigenen Entwicklungen sind Biogasanlagen entstanden. Es wird auch auf Windenergie und Fotovoltaik, aber auch auf Solaranlagen gesetzt. Biodiesel wird nicht angestrebt, da die Nutzpflanzen sonst der Nahrungskette entzogen werden.

Dies wäre alles in verhältnismäßig kürzester Zeit realisierbar, wenn Kuba Kredite erhalten könnte. Das verhindert aber wieder die US-Blockade. Heute stellt sich die Frage, wie wird der neue Präsident mit Kuba umgehen, kann er sich im Kongress durchsetzen, damit die Blockade endlich aufgehoben wird? Hoffen wir für Kuba.

Kategorien: Arbeitsgemeinschaften

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