Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich
Bereits zum 2. Mal hatte die Stadt Niesky beim Straßenbauamt beantragt, an der Autobahn A4 ein Schild mit dem Hinweis auf die Holzbautradition der Stadt und das Konrad-Wachsmann-Haus aufzustellen.
Dieser Tage kam wieder eine Ablehnung mit der Begründung, diese Schilder sollten einen Bildungsauftrag haben und wären keine Werbung. Niesky hätte die dafür nötige Besucherzahl (10.000 pro Jahr) nicht erreicht, also keine hinreichende Bedeutung. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. In Gedanken sehe ich da die Schilder für das Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz oder den Irrgarten in Kleinwelka.
Was haben die, was Niesky nicht hat?
Viele Menschen machen sich gegenwärtig Gedanken, wie unsere Region bekannter gemacht werden kann, welche Besonderheiten Besucher*innen hier finden können. Der in den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte industrielle Holzbau in Niesky gehört zweifelsohne dazu, von dem noch heute ca. 100 Häuser in der Stadt zeugen.
Konrad-Wachsmann-Haus
Das aufwändig rekonstruierte Konrad-Wachsmann-Haus erinnert an den herausragenden Architekten Konrad Wachsmann, der gemeinsam mit Walter Gropius die Fertigbauweise entwickelte und u. a. das Sommerhaus für Albert Einstein in Caputh entwarf. Beide waren Pioniere der Bauhausepoche, die im nächsten Jahr ihren 100. Geburtstag begeht und in Dessau und Weimar groß gefeiert wird. Doch wer weiß schon, dass auch Niesky in dieser Tradition steht?
Mit einem Schild an der Autobahn könnte man u. a. darauf hinweisen. Man kann nur hoffen, dass das Lasuv mal hinter die Zahlen schaut und der nächste Antrag positiv beschieden wird, denn auch der Tourismus ist ein Baustein im Strukturwandel der Lausitz.
Kategorien: Arbeitsgemeinschaften
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