Erster FrauenOrt in Sachsen eingeweiht

Frauenort in Chemnitz zu Ehren Ernestine Minna Simon

„FrauenOrte“ ist der Name eines Projekts, das in anderen Bundesländern (Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg) bereits erfolgreich ist. In diesem Jahr wurde es in nun auch in Sachsen gestartet.

Ziel des Projektes ist es, starke Frauen der Vergangenheit sichtbar und damit der Gegenwart zugänglich zu machen. Stelen oder Tafeln werden an den Wirkungsorten dieser Frauen auf ihr Tun hinweisen. Die FrauenOrte sollen Anlass bieten, sich kritisch mit Geschlechterrollen und klischeehaften Zuschreibungen auseinanderzusetzen. 

Am 25. Oktober wurde in Chemnitz der erste Sächsische FrauenOrt eingeweiht. Er ist Ernestine Minna Simon gewidmet und wurde aus über 40 Vorschlägen ausgewählt.
Ernestine Minna Simon wurde 1845 in Chemnitz geboren. Sie war Textilarbeiterin in der Aktienspinnerei Chemnitz und gilt als erste Frau, die in Deutschland einen Streik anführte. Etwa 1.000 Arbeiterinnen und Arbeiter der Chemnitzer Spinnerei traten am 7. Juni 1883 in den Ausstand. Ernestine Minna Simon stand dem Streikkomitee, dem sieben Frauen und ein Mann angehörten, vor. Als Streikführerin an der Spitze eines solch großen Streiks musste sie außerordentlichen Mut und Zivilcourage besessen haben.

Susanne Köhler, Vorsitzende des Landesfrauenrates Sachsen, würdigte das Wirken dieser mutigen Frau und machte deutlich, dass es viele der Parallelen zu heutigen Forderungen der Frauenbewegung nachwievor gibt. Weiter Tafeln werden noch in diesem Jahr in Zwickau und Dresden aufgestellt. 

Kategorien: Arbeitsgemeinschaften