Mit Zeitzeugen erhalten wir unsere Geschichte und können sie ein Stück nacherleben. Leider können wir nicht mehr zu lang von ihnen lernen.
Das Filmprojekt „Erlebte Geschichte“ des MusKnica e.V. Bad Muskau möchte noch einmal die Zeitzeugen aus Triebel / Trzebiel in einer Veranstaltung über ihr Erlebtes berichten lassen. Die Geschichten der deutschen und polnischen Zeitzeugen sollen professionell festgehalten und zu einem Film verarbeitet werden. Das Projekt hat bereits bei der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Fördermittel bewilligt bekommen. Allerdings werden noch Eigenmittel in Höhe von mindestens 2.200 EUR (ca. 9.500 Złoty) benötigt.
Zeitzeugen zu finden, die bereit sind über das Erlebte zu sprechen, wird immer schwerer. Das Kulturhaus und der Verein haben mit einem hohen Aufwand Zeitzeugen gefunden. Wenn wir die Möglichkeit nutzen wollen, diese Geschichte von Zeitzeugen erzählt zu bekommen, muss schnellstmöglich etwa getan werden. Wer dieses Vorhaben unterstützen und zur Finanzierung beitragen möchte, kann dies durch eine Überweisung an den deutschen Partner des Vorhabens tun:
Zahlungsempfänger: MusKnica e.V.
Konto: IBAN DE36 8505 0100 0232 0417 92
Zahlungsgrund: Film
Dem Verein helfen auch kleine Beträge! Die Zahlung ist als Spende steuerlich absetzbar. Eine Spendenbescheinigung kann auf Wunsch ausgestellt werden.
Der Projektidee vorangegangen ist eine Fotoausstellung gemeinsam mit dem Kulturhaus Trzebiel und dem MusKnica e.V. Bad Muskau mit anschließender Podiumsdiskussion. Deutsche, die bis kurz nach Kriegsende in Triebel wohnten oder eine enge Verbindung zu der damaligen Kleinstadt hatten, sowie Polen, die noch vor Kriegsende als Zwangsarbeiter oder später als Neusiedler nach Trzebiel kamen. Sie berichteten über ihre Kindheit und Jugend, über die Zwangsarbeit in einer Glashütte, darüber, wie sie den Ort in Erinnerung haben und wie sie das Kriegsende erlebten. Die Umstände und der Ablauf der Zwangsaussiedlung der Deutschen wurden ebenso wenig ausgespart, wie der schwere Neubeginn für die neuen polnischen Bewohner.
Beeindruckend war, wie sachlich die Zeitzeugen berichteten und wie aufmerksam alle Besucher einander zuhörten. Es gab keinerlei Vorwürfe oder Schuldzuweisungen. Aber immer wieder den Wunsch, dass die Menschen aus diesem schwierigen Abschnitt der gemeinsamen Vergangenheit lernen mögen und sich das offensichtliche friedliche Miteinander fortsetze. Die geschätzt 70 Zuhörer, darunter vielleicht ein Drittel Deutsche, erlebten eine technisch einwandfrei vorbereitete Veranstaltung: Es gab eine gut gesteuerte Lautsprecheranlage und simultane Übersetzung in die jeweils andere Sprache.
Kategorien: DIE LINKE. Görlitz
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