03. May 2016 Christian Schmidt

Für das Recht auf Faulheit

Lohnarbeit ist nicht alles – die Linksjugend macht´s vor

Am 1. Mai begehen wir traditional den (Kampf-)Tag der Arbeit(erklasse).

Am 1. Mai begehen wir traditional den (Kampf-)Tag der Arbeit(erklasse), welcher auf die teilweise gewaltsamen Massenproteste und den Generalstreik der nordamerikanischen Arbeiterklasse zur Durchsetzung des Achtstundentages  im Jahre 1886 zurückzuführen ist.

Viele Reformen und Verbesserungen wurden seither im Arbeitsrecht erreicht. Viele Kämpfe müssen noch ausgefochten werden. Reformen sind jedoch leider auch immer besänftigend und so kommt es selten dazu, dass  das kapitalistische System an sich hinterfragt wird.

Der Mensch wird immer an dem bemessen, was er an Arbeit leistet. Unsere Definition von Arbeit ist allerdings immer nur die der Lohnarbeit:
Arbeiter_innen verkaufen ihre Arbeitskraft gegen Entlohnung an Arbeitgeber_innen und sind so von diesen abhängig. Durch den scheinbaren Mangel an Arbeitsplätzen befinden sich Arbeiter_innen stets in der schwächeren Verhandlungsposition. Unbezahlte Überstunden, gestrichener Urlaub und andere widrige Arbeitsbedingungen werden stillschweigend hingenommen, aus Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, denn wer ohne Arbeit ist, steht schnell im gesellschaftlichen Abseits. Sozialgeldempfänger_innen werden stigmatisiert und von den Arbeitsagenturen zusätzlich drangsaliert. Sie müssen ihr Leben offen legen und jede noch so schlecht bezahlte Arbeit annehmen, da sonst Sanktionen drohen. Während die Einen also unter ihren Arbeitsbedingungen leiden und von früh bis spät malochen, leiden die Anderen darunter, keine Arbeit zu haben.

Die Lösung wäre eine Arbeitszeitverkürzung der Einzelnen und damit die Aufteilung derselben Arbeit auf mehrere. So hätten die Menschen auch mehr Zeit für die Familie, Pflege von Angehörigen, für ehrenamtliche Arbeit, das Schaffen von Kultur und  politisches Engagement (um den ganzen Laden hier mal zu hinterfragen). All das sind auch Formen von Arbeit, die viel zu oft viel zu wenig Anerkennung bekommen, weil sie kapitalistisch nicht verwertbar sind, ebenso wie die Arbeitszeitverkürzung dem Streben nach Gewinnsteigerung widerspricht. Manche Menschen möchten sich gerne ganz einer dieser Tätigkeiten widmen und manchmal brauchen wir alle die Zeit, um einfach mal nichts zu tun. In naher Zukunft kann dies durch ein bedingungsloses Grundeinkommen ermöglicht werden, langfristig muss es aber unser Ziel bleiben, den Kapitalismus vollends zu überwinden.

Kategorien: Arbeitsgemeinschaften

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