Geld arbeitet nicht!
Vor einigen Monaten fragte mein Sohn, ob ich wüsste, wie unser Geld entsteht. Nun ja, sagte ich, die Notenbank schmeißt die Presse an und dann geht es los. Und dieses Geld können die Banken als Kredit vergeben. „Falsch“ sagte mein Sohn. „Wenn du einen Kredit bei der Bank haben willst, dann tippt der Bankmitarbeiter nach Prüfung deiner Sicherheiten den Betrag in den Computer und das Geld (genannt Giralgeld) ist geschaffen. Dafür muss die Bank 1% des Betrages als Mindestreserve bei der Zentralbank hinterlegen und der Rest ist Luft! Keine deckenden Spareinlagen oder Deckung aus Zentralbankguthaben – einfach nichts.“ Das kann doch nicht wahr sein, dachte ich, doch es stimmt. Allerdings muss der Kredit zurückgezahlt werden und das mit Zinsen, auch wenn sie z. Zt. niedrig sind. Und diese Zinsen müssen irgendwo her kommen, die hat die Bank ja nicht geschaffen. Sie müssen anderen Wirtschaftsteilnehmern abgenommen werden, die ebenfalls Kredit aufgenommen haben. Das ist auch der Grund, weshalb unsere Wirtschaft ständig wachsen muss und immer mehr Geld in das System gepumpt wird. Stottert aber der Wachstumsmotor, können weder Kredite noch Zinsen zurück gezahlt werden und die Banken kommen ins Straucheln. Ist die Blase groß genug, platzt sie, das Geld wird vernichtet. Das kostet Kleinanleger die Altersversorgung, während die Banken – Privatbanken – mit Steuergeld gerettet werden und das Casino beginnt von vorn. Früher wurde so eine Situation durch Kriege „gelöst“ – nach der Zerstörung konnte wieder gut aufgebaut werden, die Wirtschaft florierte, allen ging es gut und besser, bis eine neue Blase entstanden war. Dieses System ist eigentlich so klar, das bereits US-Autobauer Henry Ford sagte: „Wüssten die Menschen, wie das Geldsystem funktioniert, gäbe es eine Revolution und das vor morgen früh“. Allerdings wurden bisher Menschen, die dies sagten, als „Verschwörungstheoretiker“ verunglimpft, denn es rüttelt an den Grundfesten des Finanzkapitals. Inzwischen steigt aber ihre Anzahl. Nach Spiegel-Artikel (Nr. 42/2014) gehören nun auch Börsenhändler Dirk Müller oder Ex-Banker Thomas Meyer zu den Kritikern des gegenwärtigen Systems. Und die müssen ja wissen, wovon sie reden.
Wer mehr über dieses Thema wissen möchte, dem empfehle ich ein kleines Büchlein: „Schwarzbuch Geldsystem“ vom BoD – Books on Demand Verlag, Norderstedt (ISBN 978-3-7357-3635-2). Viel Spaß beim Lesen.
Sabine Kunze
Kategorien: DIE LINKE. Görlitz
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