Gute Schulen brauchen mehr!
„Das Ministerium ist als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet!“
„Eine kleine aber feine Runde“, so fand Kathrin Kagelmann, MdL und Vorsitzende der Linksfraktion im Kreistag die Teilnehmer am Forum zum Entwurf des neuen Schulgesetzes in der Blumenhalle in Löbau.
Cornelia Falken, die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion im Sächsischen Landtag schilderte die Entstehung des Gesetzentwurfes, die Diskussionen im den Kreisen durch die Kultusministerin und die große Unzufriedenheit unter Eltern, aber vor allem Lehrern, mit dem Ergebnis, dass von Sächsischen Kabinett einstimmig (!) verabschiedet wurde und jetzt dem Landtag zur Behandlung vorliegt. Von über 1.000 in den Diskussionen gemachten Änderungsvorschlägen sind ganze 40 in Gesetzentwurf berücksichtigt worden. Hautkritikpunkte von Opposition und Lehrerschaft sind zu große Klassengrößen, Nichtbeachtung der Forderung nach längerem gemeinsamen Lernen, fehlend Festschreibungen zur Schulsozialarbeit, die schwammigen Formulierungen zum Thema Inklusion und vor allen die viel zu geringe Personalausstattung an den Schulen aller Arten.
In der Diskussion wurde herausgearbeitet, wie der Gesetzentwurf weit hinter den Forderungen an ein modernes Schulgesetz zurück bleibt. Praktikerinnen wie Petra Ebert und Pia Liebig von der GEW machten auf die katastrophale Personalsituation auch an den Schulen des Landkreise, bedingt durch eine falsche Planung, eine zu geringe Ausbildungszahl bei Studierenden und dadurch auch eine totale Überalterung der Lehrerschaft aufmerksam. Neueinstellungen von sogenannten „Seiteneinsteigern“ oder Personen ohne pädagogische Ausbildung verschärfen die Situation noch, da diese unbedingt berufsbegleitend eine Fortbildung besuchen müssen. Besonders fehlende oder oft nur für kurze Zeit oder Projekt bezogen eingestellte Schul-Sozialarbeiter sind ein weiteres Problem.
Treffend fasste ein Teilnehmer die Entstehung des Schulgesetzentwurfes zusammen: „Das Ministerium ist als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet!“ In der Diskussion im Landtag sind sicher nur marginale Änderungen durchzusetzen, auch wenn das „Grummeln“ unter den BildungspolitikerInnen auch der Koalitionsfraktionen unüberhörbar ist.
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