Krieg ohne Ende – systematischer Völkermord in Vietnam durch Agent Orange
Kämpfen wir tagtäglich dafür, dass sich unser Krieg in Europa nicht wiederholt, kämpft die Bevölkerung in Vietnam noch immer mit den Folgen des Agent Oranges Einsatzes auf ihr Land.
Agent Orange war eine klare Botschaft. Bis heute bezahlt die USA weder Leistungen zur Wiedergutmachung noch gestehen sie ihre Gräueltaten ein. An dem systematischen Völkermord waren auch deutsche Konzerne beteiligt.
Vietnam in die Steinzeit zurückbomben
Über den Vietnamkrieg könnte man unendlich schreiben. Betrachtet soll jedoch in diesem Artikel „nur“ das Gift Agent Orange. Agent Orange ist ein Entlaubungsmittel, welches TCDD, das giftigste Dioxine enthält. Im Genfer Protokoll von 1925 wurde das Gift verboten, die USA traten diesem erst 1975 bei. Allerdings setzten sie Agent Orange selbst schon nicht mehr ein. Trotzdem streute die USA 80 Millionen Liter des Giftes in Vietnam in 50 Mal höherer Dosierung als es zur Zerstörung von Pflanzen empfohlen wird. Damit sollte das Land entlaubt werden, um den „Vietcong“ die Deckung und Nahrung zu nehmen.
Ein klares Ziel – Ausrottung von Generationen durch Agent Orange
Mit Agent Orange sollte vor allem die Zivilbevölkerung nachhaltig geschädigt werden. Das Gift verändert unser Erbgut und führt beispielsweise zu Leukämie, Prostatakrebs, Wirbelsäulenspalt, Nervenleiden, Diabetes, Parkinson und geistigen Beeinträchtigungen. Noch heute in der dritten Generation kommen behinderte und entstellte Kinder zur Welt, die teilweise überhaupt nicht lebensfähig sind oder gepflegt werden müssen. Der Krieg ist vorbei und doch tragen Eltern das schwere Schicksal ihre Kinder sterben zu sehen und alles für die Pflege aufzugeben.
Die Bevölkerung versteckt ihre beeinträchtigten Kinder. Wer nicht gesund zur Welt kommt, ist schlecht oder verflucht. Armut und Leid und keine Gerechtigkeit in Sicht. Nur Einzelschicksale erhalten eine kleine Entschädigung, die aber nicht zum Leben reicht.
Gegen einige US-Chemiekonzerne, die Agent Orange verkauft haben, wurde in den 2000ern Klage erhoben. In fünf Instanzen wurden diese abgelehnt mit der Begründung, Agent Orange sei kein Kriegsverbrechen und die Folgen seien nicht nachweisbar. Gleichzeitig wurde 200.000 (von 2,6 Millionen) anerkannten US Agent Orange-Opfern eine Entschädigung von 180 Millionen Dollar zugesprochen.
Was bleibt
Neben dem zweiten Weltkrieg, war der Vietnamkrieg der verbrecherischste Krieg mit einem systematischen Völkermord. Eroberungsdrang, Missachtung von Menschen und der propagierte „Dominoeffekt“ sorgten dafür dass:
- 75 Prozent der Reisernte, 90 Prozent des Gemüseanbaus sowie 50 Prozent der Wälder vernichtet wurden.
- Landstriche und Menschen noch immer verseucht,
- 1,5 Million Vietnamesische Soldaten und zwei Millionen Zivilisten gestorben sind.
- Zwei Millionen Menschen verstümmelt,
- Zehn Millionen Bauern vertrieben und
- 800.000 Kinder zu Waisen wurden.
Insgesamt werden 17 Millionen Menschen als Agent-Orange-Opfer gezählt.
Neben Kriegslustigen US-Soldaten, gab es auch Soldaten die US-Angriffe sabotierten oder den Einsatz verweigerten. Auch US-Journalisten klärten auf.
Die Zeit lässt alle Gräueltaten scheinbar vergessen
Mahnen uns noch Zeitzeugen und einige Denkmäler an unsere Geschichte, ist die Sprache doch vergänglich. Unsere Geschichte scheint sich zu wiederholen und wir lernen nicht aus den Fehlern. Jedoch ist es in Vietnam nicht so einfach „wegzuschauen“. Die Spuren von Hass, Gewalt und Eroberungsdrang werden auch noch weitere Generationen zeichnen. Leider trifft es in diesem Fall nicht die Angreifer, sondern die Opfer.
Trotzdem bleibt auch noch ein kleiner Beigeschmack. Denn der „Amerikaner“ ist wieder in Vietnam eingekehrt. Nicht mit Waffen oder Vernichtungsmitteln, sondern mit seiner Kultur. Werden auch diese Taten vergessen?
Kategorien: DIE LINKE. Görlitz
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