05. March 2018 Sabine Kunze

Leserbrief für die SZ zum Beitrag "Lehrermangel in der Lausitz am größten"

Die Nachricht, dass in den Landkreisen Görlitz und Bautzen der Personalmangel bei Lehrer*innen am größten in Sachsen ist, verwundert nur den, der in den vergangenen Jahren die Augen vor den sich anbahnenden Problemen verschlossen hat.

Seit Jahren ist abzusehen, dass es zu einem Mangel an Lehrer*innen kommen wird und obwohl es ziemlich leicht zu errechnen ist, wann wie viele Kinder zur Schule kommen und wann wie viele Lehrer*innen in Rente gehen und ersetzt werden müssen, ist man sehenden Auges in die Katastrohe gerannt. Jetzt ist das Gejammere groß. Da hilft auch alles Gerede des neuen Ministerpräsidenten Kretschmer nichts, der vollmundig im Interview (Niederschlesischer Kurier) erklärt, dass Bildung zu den Schwerpunkten seines Planes für Sachsen gehört. Auch er hat dies als ehemaliger Generalsekretär der CDU mit zu verantworten, denn es ist nicht bekannt, dass er auf die Verbesserung der Lehrer*innenausstattung gedrungen hätte. Nun rangiert der Landkreis Görlitz nicht nur in Sachen Haushaltseinkommen oder Kaufkraft regelmäßig am Ende der Landkreisrankingliste, sondern auch bei der Bildung. Dazu kommen Defizite beim Nahverkehr, der Breitbandversorgung oder der ärztlichen Versorgung. Mit diesem Befund wird es nicht leichter, für die Lausitz als attraktivem Arbeits- und Lebensort Werbung zu machen und junge Leute zu überzeugen, in diese Region zu kommen. So wird weder ein Strukturwandel in der Lausitz noch ein wirtschaftlicher Aufschwung zu meistern sein, der von jüngeren, aktiven Menschen getragen sein muss, die aber nicht nur gut bezahlte Arbeit brauchen sondern auch eine intakte Infrastruktur.

Den SZ-Artikel können Sie hier lesen.

Kategorien: Arbeitsgemeinschaften

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