Das Konrad-Wachsmann-Haus in Niesky ist nicht nur ein Museum zur Würdigung der Holzhaustradition in Niesky und seines berühmten Architekten Konrad Wachsmann, sondern auch ein angenehmer Ort für kulturelle Veranstaltungen.
Deshalb fiel die Wahl für die Lesung über Stefan Heym, durchgeführt von Franz Sodann, kulturpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Sächsischen Landtag auf diese Lokalität. Mehr als 50 Zuhörer*innen waren am 24. Mai 2017 der Einladung gefolgt. Zu Beginn erklärte Franz Sodann, dass eigentlich aus dem Buch von Erich Kästner „Fabian – die Geschichte eines Moralisten“ gelesen werden sollte, aber die Erben möchten keine politische Vereinnahmung des Dichters. Der hätte das wohl anders gesehen. So konnten die Zuhörer*innen Auszüge aus dem Leben von Stefan Heym sowie seinen Werken, vorgetragen von Franz Sodann, unterstützt von Peter Sodann und Annette Richter, verfolgen. Bereits 1931 – damals noch Helmut Flieg und 18-jährig – wurde ihm ein Gedicht „Exportgeschäft“ zum Verhängnis und Stefan Heym wurde geboren. Dieser ging in die USA und kam als amerikanischer Offizier nach Deutschland zurück und setzte seine Hoffnung darin, dass in der DDR der richtige Weg beschritten wird. Doch die Ereignisse im Juni 1953 machten diese Hoffnung zunichte und die DDR-Oberen waren mit seiner Kritik am realen Sozialismus nicht einverstanden. Doch Stefan Heym ließ sich nicht verbiegen und wurde von der BRD als Dissident gefeiert. Dies fand ein jähes Ende, als er es nach der Wende wagte, für die PDS in den Bundestag einzuziehen und auch noch als Alterspräsident die Eröffnungsrede zu halten. Da war er auch im vereinten Deutschland in Ungnade der Herrschenden gefallen. Aber Stefan Heym blieb sich treu – einer, der nie schwieg.
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