24. November 2017 Ramona Gehring

…leuchte Licht mit hellem Schein, ÜBERALL soll Frieden sein

Das Jahr neigt sich dem Ende und die Adventszeit beginnt. Für die meisten die stressigste Zeit im Jahr. Kommentar von Ramona Gehring.

Übervolle Einkaufstempel locken mit vermeintlichen Sonderangeboten und groß angelegten Webeaktionen. Billig, billig und möglichst noch billiger. Der Wahnsinn nimmt kein Ende und es wird gekauft als ob es kein morgen gäbe. Nach den Feiertagen der Katzenjammer und übervolle Abfalltonnen.

Alle Jahre wieder

Dann geht der Run auf die Einkaufstempel erneut los. Umtauschen ist angesagt. Das Parfum hatte nicht den richtigen Duft, das Hemd nicht die richtige Farbe oder, oder, oder. Wir sind also „beschäftigt“. Es naht Silvester und der Run auf die Einkaufstempel nimmt erneut Fahrt auf. Millionen werden für Böller ausgegeben, um diese Silvester in die Luft zu jagen und wer nicht rechtzeitig für diese sorgt, geht leer aus. Auch die Regale mit Alkohol leeren sich zusehends. Der Geruch der unzähligen Feuerwerke durchzieht die Straßen und Reste der Böller säumen diese. Am nächsten Tag werden viele den hartnäckigen Kater bekämpfen, um am darauf folgenden Tag wieder fit für den Alltag zu sein. Der Papst erteilt wie jedes Jahr mit den Worten: „Urbi et orbi“ „der Stadt (Rom) und dem Erdkreis“ den Segen. Dieser allerdings verhallt wie alle Jahre zuvor ohne Echo.

Konsum vs. Not

Man kann sagen, dass das neue Jahr beginnt, wie das letzte aufhörte. Die Konflikte nehmen kein Ende, der Krieg im Nahen Osten geht weiter und zieht auch in andere Länder.

Während wir die Kaufhallen stürmen und Lebensmittel in Überfluss, Geschenke und Böller kaufen, verhungern weltweit tausende Menschen. Während wir in warmen Stuben sitzen und Geschenke verteilen, erfrieren weltweit tausende Menschen. Im Jemen bahnt sich gerade eine neue Hungerkatastrophe an.

Vor wenigen Tagen sagte der Leiter des UN-Nothilfebüros George Khoury, . "Im November können wir die Menschen noch versorgen, im Dezember nicht mehr". Der UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcok warnte davor, dass Millionen Menschen sterben, wenn die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition die See- und Flughäfen weiter blockiere. „... . Es wird die größte Hungersnot sein, die die Welt seit vielen Jahrzehnten gesehen hat - mit Millionen von Opfern."

Alles ist gut, so wie es ist – bei uns

Die von CDU/CSU geführte Bundesregierung interessiert das ganze wenig bis gar nicht. Allein im dritten Quartal dieses Jahres wurden Rüstungsgüter im Wert von 148 Millionen Euro an Saudi – Arabien genehmigt. Aber man muss eben Prioritäten setzen. Eine davon ist, das Rüstung wichtiger ist als Menschenleben. Der Segen des Papstes reinigt ja schließlich jeden, jedes Jahr aufs Neue von den Sünden.

Während die christliche Welt Weihnachten zelebriert und in Wohlstand schwelgt, Lieder von Frieden auf Erden und Weihnachtsfreude und Friede singt, sterben durch Waffen tausende Muslime und auch Christen im Nahen Osten. Deren Böller zu Silvester sind keine bunten, funkelnden Glitzersterne, deren Böller sind Bomben Made in Germany, USA, Frankreich usw. Während wir die Böllerreste wegräumen und den Kater bekämpfen, räumen Menschen im Nahen Osten Schutt und Leichen weg. Während wir den Duft von Plätzchen, Braten und Räucherkerzen genießen, ziehen Schwaden von stinkenden Rauch aus verbrannten Hausrat und vielen Toten durch den Nahen Osten.

"Friede allen Menschen, Friede allen auf der Welt…"

Das christliche Abendland schottet sich indessen ab. Das Elend, welches die Staats- und Regierungschefs dieser christlich geprägten Länder, mit Hilfe diverser Hintermänner aus Rüstung und Wirtschaft verursachen, soll gefälligst „draußen“ bleiben. Die Gesellschaft driftet weiter auseinander. Politisch wie sozial. Die Regierung indessen spielt weiter auf Zeit, vertuscht, lügt und betrügt.

Aber nun kommt erst einmal die hektische Adventszeit, Weihnachten mit Liedern von Friede und Freud, Kirchengängen, Gebeten, heuchlerischen Ansprachen und Reden aus Politik und Wirtschaft sowie einem lauten Feuerwerk zum Jahreswechsel.

Allen eine wirklich besinnliche, ruhige Zeit mit Familie und Freunden und ein – hoffentlich – friedlicheres, gerechteres 2018.

Kategorien: Arbeitsgemeinschaften

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