Am 16. April marschierten Nationalist_innen in Zgorzelec, der polnischen Nachbarstadt von Görlitz gegen die „verfehlte europäische Politik“ und einen angebliche Gefahr durch den Islam.
Am 16. April marschierten Nationalist_innen in Zgorzelec, der polnischen Nachbarstadt von Görlitz gegen die „verfehlte europäische Politik“ und einen angebliche Gefahr durch den Islam. Leider stoßen sie in Polen auf großen Zuspruch, was auch die letzten Wahlergebnisse deutlich zeigten. Die wenigen linken Kräfte trauen sich oft nicht, aktiv gegen solche Aufmärsche auf die Straße zu gehen, auch weil die Gewaltbereitschaft der Nationalisten sehr hoch ist, da es keine Hemmungen gibt, mit Neonazis und Hooligan-Gruppen zu kooperieren. Deshalb entschied sich der Jugendverband Linksjugend ['solid] auf deutscher Seite eine Kundgebung abzuhalten. Unsere Solidarität galt natürlich in erster Linie den Geflüchteten selbst, aber auch den linken Kräften in Polen. Unter den 30 Kundgebungsteilnehmer_innen befanden sich viele polnische Freunde. Diese zeigten sich sehr dankbar über unsere Veranstaltung. Mit einer Lichterkette über die symbolträchtige Altstadtbrücke, an deren polnischen Ende kurz zuvor eine Europaflagge sowie Bilder Angela Merkel und Europaparlaments-Präsident Martin Schulz brannten, zeigten wir, dass wir uns nicht entzweien lassen - egal ob Pol_innen, Deutsche oder Geflüchtete. Auch Deutsche marschierten auf polnischer Seite mit, während auf Polnisch unter Anderem „sch**ß auf Deutschland“ skandiert wurde. Am Ende kamen einige vermummte Hooligans noch einmal zurück zur Brücke und warfen Böller und Steine in unsere Richtung. Als Erfolg kann unsere Kundgebung leider nicht verbucht werden, jedoch konnten wir Kontakt zu polnischen linken Kräften von Wrocław Wita Uchodźców (Wroclaw heißt Geflüchtete willkommen) knüpfen. Dies ist auch in Zukunft wichtiger denn je. Die Antwort auf den aktuell erstarkenden Nationalismus kann nur noch stärkere internationale Solidarität sein.
Kategorien: Arbeitsgemeinschaften
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