01. May 2014

Niesky: 1.Mai - Ich war dabei !

Traditionell trafen sich in Niesky Parteimitglieder und Sympatisierende zur Gesprächsrunde über aktuelle Politik. Aus naheliegendem Anlass stellten wir dieses Mal die Vorkommnisse in der Ukraine in den Mittelpunkt. Mein Ausgangspunkt war, dass es genügend Anhaltspunkte dafür gibt, dass auch unter der Obama-Administration die Strategie der Anzettelung "samtener Revolutionen" in strategisch wichtigen Regionen fortgesetzt wird, um den russischen Einfluss Stück für Stück zurückzudrängen. Das ist Bestandteil des neuen kalten Krieges Amerikas gegen Russland. Zur amerikanischen Geopolitik gehört, dass sie mit ihren Waffensystemen und ihren Nato-Verbündeten immer dichter an die russischen Hoheitsgebiete heranrücken. Wollten sie in der Vor-Putin-Zeit Russland von innen her aushöhlen, so wurde ihnen seit der Putin-Zeit hierfür jeder Schneid abgekauft. Deshalb ist Putin für die USA und in deren Gefolge der NATO der Feind Nummer 1. Kommt die Ukraine in Richtung NATO voran, dann hat die Obama-Administration einen großen Schritt an die russische Grenze gemacht. Das ist ihr Nahziel. Aber wie konnte es in der Ukraine zu diesen Unruhen, Kämpfen und Machtwechseln kommen? Dazu hatten wir als Gesprächspartner Genossen Dr. Reinhold Gläß eingeladen, der die Zustände und Verhältnisse in der Ukraine und Rußland aus eigenem Erleben gut kennt. In sehr anschaulicher Weise gab er uns einen Einblick in die ewigen Zerwürfnisse, Machtkämpfe, Machtwechsel in der Ukraine und ihren Teilgebieten. Die prorussischen und die proeuropäischen Politiker und deren Anhänger halten sich in der Bevölkerung fast die Waage. Deshalb gibt es fast bei jeder Wahl einen Personen- und damit auch einen Politikwechsel. Ukrainische Oligarchen haben diese instabilen politischen Verhältnisse für sich und ihre Chliquen genutzt und sich schamlos bereichert. Mit ihrem ergaunerten Vermögen könnten sie den Staat problemlos entschulden, statt dessen betteln sie um Hilfe von der EU und den USA. Die Ukraine ist ein Vielvölkerstaat. Aber die einzelnen Völker werden gegeneinander aufgehetzt und ausgespielt und das geht so weiter. Denken wir an die rechtmäßig verurteile Millionärin Timoschenko, die nach eigenen Angaben am liebsten selbst Putin erschießen würde. Sie will auch wieder Präsidentin werden. Wenn diese Zeilen erscheinen, werden wir das Ergebnis der Wahl schon kennen. Egal, wer das Rennen macht, die Lage bleibt hochexplosiv. Bis jetzt ist deutlich zu erkennen, dass Rußland überwiegend deeskalierend wirkt, wogegen die USA und in deren Gefolge die NATO-Staaten eher eskalierend wirken, also die Konflikte anheizen und unterstützen.
Die Teilnehmer unseres 1.Mai-Gesprächs waren sehr angetan von den informativen Argumenten und bedankten sich herzlich bei Reinhold.
Für unseren aktuellen Wahlkampf konnten wir uns noch über 200,50 € Spende freuen.
Günther Giese

Kategorien: DIE LINKE. Görlitz

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