25. April 2017 Sabine Kunze

Nochten II - Der Kampf hat sich gelohnt, aber noch nicht zu Ende

Zu Ostern sollte der 5. Nach-Osterspaziergang von Schleife nach Rohne stattfinden. Doch das neue Revierkonzept der LEAG, das Ende März verkündet wurde, machte eine Neuorientierung nötig.

Die neuen Tagebaupläne für Nochten II sehen nur noch die Inanspruchnahme des Sonderfeldes Mühlrose vor, die Orte Schleife-Süd, Rohne und Mulkwitz bleiben unversehrt und werden nicht abgebaggert.

Erleichterung und Enttäuschung

Auf der einen Seite die enorme Erleichterung der Menschen von Schleife, Rohne und Mulkwitz, die nicht umsiedeln wollten und nun endlich wissen, dass sie ihre Heimat nicht verlieren und für die richtige Sache gekämpft haben. Auf der anderen Seite die Enttäuschung der Einwohner*innen, die sich mit einer Umsiedlung abgefunden hatten und nun feststellen müssen, dass sie viele Jahre einem Phantom hinterher gejagt sind und die Realität verdrängt hatten.

Diese Spaltung ist eine Belastung für alle Bürger*innen. So kam auch bei den Tagebaugegnern, die sich mit dieser Entscheidung in ihrer Ablehnung einer Tagebauerweiterung voll bestätigt finden, keine rechte Feierstimmung auf. Es wurde deshalb beschlossen, keinen Osterspaziergang durchzuführen, aber sich am Sonntag in Rohne trotzdem zu treffen.

Etappensieg, das Ziel ist noch nicht erreicht

So fanden sich bei sehr wechselhaftem Aprilwetter ca. 50 Frauen, Männer und Kinder in der Mehrzweckhalle in Rohne ein. Schnell war allerdings klar, dass die jetzige Entscheidung nur ein Etappensieg ist, denn es sollen trotzdem 150 Millionen Tonnen Braunkohle abgebaggert werden und in Brandenburg ist die Entscheidung über die Erweiterung von Welzow-Süd II auf 2020 vertagt worden.

Dennoch ist das Ende der Kohleverstromung damit eingeleitet, auch wenn einige es immer noch nicht glauben wollen. Leider sind wertvolle Jahre für den Strukturwandel schon verschenkt. Jetzt sind Land und Landkreis gefordert, schnellstens Konzepte für die Entwicklung der Region nach der Kohle auf den Weg zu bringen und dafür sind auch die Gelder einzuplanen. An dieser Stelle ein Dankeschön an alle Genossinnen und Genossen unseres Kreisverbandes, die bisher die Anti-Kohle-Proteste unterstützt haben. Der Kampf hat sich gelohnt, ist aber noch nicht zu Ende.

Kategorien: Arbeitsgemeinschaften

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