23. November 2017 Heiderose Gläß

Was bringt der „Plan E“ des Kultusministers?

Plan E (= Erfolg) so nennt der neue Kultusminister seine von vielen Seiten gelobten, wie kritisierten Vorschläge zur Bekämpfung des Lehrermangels und zur Hebung der Stimmung in den Lehrerzimmern.

Eine Mischung aus Wunschzettel, Verheißungen und Appellen nennt es die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in einem ersten Kommentar. Einige der Vorstellungen des Kultusministers, wie z. B. die Anerkennung der Klassenleitertätigkeit oder die bessere Bezahlung von Mehrarbeitsstunden, finden die Zustimmung der GEW. Begrüßt wurde auch die ernsthafte Suche nach wirksamen Entlastungsmöglichkeiten der Lehrkräfte.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Auch hat die Lehrergewerkschaft im Rahmen der bundesweiten Kampagne "JA13 - Weil Grundschullehrer*innen es verdienen!" Frank Haubitz, mehr als 1.400 "Fiktive Anträge auf Höhergruppierung in die EG13" von Kolleg*innen an den Grundschulen überreicht. Seit Jahren kämpfen sie nämlich in der GEW für die gerechte Bezahlung aller Kolleginnen und Kollegen, ganz gleich, in welcher Schulart sie ihre pädagogischen Aufgaben erfüllen. "Es tut sich noch zu wenig in den Landesregierungen", sagte die Bundesvorsitzende der GEW Marlis Tepe zum Auftakt der Kampagne. Wir wollen, dass sich in Sachsen etwas bewegt! Deshalb haben wir Lehrer*innen an ausgewählten Grundschulen aufgerufen, symbolisch einen Antrag auf Höhergruppierung in die EG 13 zu stellen. Über 1.000 Kolleg*innen haben sich an unserer Aktion beteiligt und aufgeschrieben, warum sie es verdienen.

Verbeamtung die Lösung gegen Lehrermangel

Am häufigsten wird in der Öffentlichkeit wohl der Vorschlag der Verbeamtung als nachhaltiges Instrument zur Deckung des Lehrerbedarfes diskutiert. Sie soll als Signal an Lehramtsstudierende und Referendare sowie einst abgewanderte und nun rückkehrwillige Lehrkräfte wirken. Der Vorschlag führt zu einen Spaltung der Lehrerschaft, da das Sächsische Beamtengesetz eine Verbeamtung nur bis zum 46. Lebensjahr ermöglicht. Die Frage bleibt offen: Was wird mit den älteren Kolleg*innen? Finanzminister Unland will alles erstmal durchrechnen. Und auch die Finanzminister der anderen Bundesländer dürften auch noch ein Wörtchen mitreden wollen, bevor sie ihre alimentierten Lehrer mit sächsischen Wurzeln - mitsamt ihren Pensionsansprüchen - gen Heimat ziehen lassen.

Kategorien: Arbeitsgemeinschaften

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