Die etwas andere Veranstaltung zu 25 Jahre Einheit
Fast 40 Zuhörerinnen waren am 22. Oktober zur Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Zittauer Sport- und Freizeitzentrum gekommen. Dr. Thomas Hanf und Caren Lay (MdB) stellten den „Sozialreport 2014“ vor und präsentierten dessen Hauptaussagen. Seit 25 Jahren befragten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums Berlin-Brandenburg fast 3600 Bürger in Ost und West.
Dr. Hanf stellte einleitend fest, das die soziale Entwicklung der letzten Jahre hat sich in Deutschland insgesamt zwiespältig darstellt. Die Wirtschaft ist vergleichsweise gut durch die Krisen gekommen. Die Wirtschaftsleistung ist gestiegen, ebenso Beschäftigung und die Einkommen. Die meisten Menschen können mit dem wohlverdienten Geld mehr Bedürfnisse befriedigen. Auf der anderen Seite haben sich in der Phase der Krisenbewältigung die sozialen Spaltungen entlang verschiedener Linien im Land vertieft.“
Folgende vier Grundthesen wurden durch viele Zahlen belegt:
Erstens hat sich die Ost-West-Differenz in ökonomischer und sozialer Hinsicht vertieft, was auch einschließt, dass die neuen Bundesländer hinter dem Wachstum in den alten Bundesländern zurückgeblieben sind.
Zweitens hat sich die Spaltung der Gesellschaft in diejenigen, die am Wachstum teilhaben können, und diejenigen, die aufgrund von Arbeitslosigkeit, prekärer Beschäftigung und Niedriglohn nicht von diesem Aufwind profitieren können, vertieft.
Drittens sind vielfach vorhandene Benachteiligungen und Ungleichheiten nicht beseitigt worden, in einigen Fällen sind sie sogar gestiegen. So verharrt die Ungleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt, im Beruf und in der Entlohnung nicht nur auf gleichem Niveau, sondern hat sich in einigen Hinsichten sogar vertieft. Frauen werden künftig noch stärker von Armut und insbesondere von Armut im Alter betroffen sein.
Viertens wird eine fortschreitende politische Desillusionierung der Bevölkerung in beiden Teilen - vor allem in den neuen Bundesländern - festgestellt. Den Menschen ist es nach wie vor sehr wichtig, in einem demokratischen Gemeinwesen zu leben. Sie wollen sich auch mehrheitlich politisch einbringen und engagieren. Aber die praktische Politik führt eher zu Entmutigung als zu Ansporn.
Caren Lay konnte durch viele Beispiele aus dem Bundestag und auch ihrer Zeit als Abgeordnete im Sächsischen Landtag zeigen, dass die Linksfraktionen viele parlamentarische Initiativen angestoßen haben um Veränderungen oder erst einmal Wahrnahme der Probleme zu erreichen.
Der Sozialreport kann unter: http://www.rosalux.de/publication/40979/sozialreport-2014.html heruntergeladen oder Nachgelesen werden. hg
Kategorien: DIE LINKE. Görlitz
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