Zur Ankündigung des Bürgermeisters von Sohland am Rotstein, das
Bürgerbegehren zur Eingemeindung im Gemeinderat abzulehnen, erklärt der
Vorsitzende der LINKEN im Landkreis Görlitz, Mirko Schultze:
In einem Bürgerbegehren haben sich 440 Einwohner und damit fast die Hälfte
aller Wahlberechtigten der Gemeinde Sohland a. R. für einen Bürgerentscheid
über die Eingemeindung ihrer Gemeinde in die Stadt Reichenbach
ausgesprochen. Dieser überwältigende Wunsch der Menschen sollte im
Gemeinderat am Donnerstag nicht einfach weggestimmt werden.
Demokratie lebt davon, dass Menschen in ihren Gemeinden sich einmischen und die Gemeindeordnung lässt ausdrücklich die Möglichkeit eines
Bürgerentscheides zu.
Wer, wie der Bürgermeister von Sohland a. R., den Einwohnern der eigenen
Gemeinde nun in einem Brief droht, sollte die Eingemeindung zum 1. Januar
nicht kommen, würde ein „Blumenstrauß“ von Mehrbelastungen auf sie zukommen, der kämpft mit unlauteren Mitteln.
Aufklärung, die Abwägung von Vor- und Nachteilen und die tatsächliche
Belastung für den Haushalt von Sohland a. R. müssen den Bürgern vor einer
Entscheidung transparent und ehrlich dargelegt werden. Wer auf das
berechtigte Interesse an Mitbestimmung mit Drohungen reagiert, schadet
letztlich auch der Demokratie selbst.
Nach meiner Auffassung haben die Initiatoren des Begehrens alles erfüllt was
die Gemeindeordnung verlangt, die Frage ist klar mit Ja oder Nein zu
beantworten, die notwendige Zahl an Unterschriften ist geleistet und ohne
einen Haushaltsentwurf für Sohland a. R. 2014 ist es unmöglich, einen
Deckungsvorschlag zu erarbeiten. Daraus kann es nur eine Schlussfolgerung
geben: Das Bürgerbegehren ist statthaft und muss durchgeführt werden, ob es
dem Bürgermeister passt oder nicht. Am Ende bleibt wieder eine Erkenntnis
zurück, wer die Einwohner bei solch wichtigen Fragen nicht mitnimmt und
glaubt, zwischen Verwaltungsspitzen über die Köpfe der Menschen handeln zu
können, ist auf dem Irrweg.
Kategorien: DIE LINKE. Görlitz, Pressemitteilungen
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