Die rechtsradikalen Aktionen nehmen in Zittau ein völlig neues Ausmaß ein. Beim Lichterfest „Ring on Feier“ nutzten Nationalisten am vergangenen Samstag die Gunst der Stunde.
Sie projizierten an eine Gebäudewand der Hochschule Motive einer Plakataktion des Löbauer Vereins Augen Auf zu den Werten der Demokratie. Jedoch wurden diese so umgedeutet, dass sie eine klar rechtsradikale Botschaft senden. Couragierte Bürger riefen daraufhin sofort die Polizei. Die Personalien der Täter wurden aufgenommen und die Projektion eingestellt.
Unklar ist, warum ausgerechnet ein Gebäude in der Nähe des Fraunhofer Instituts ausgewählt wurde. Eine Meldung der Hochschule Zittau-Görlitz zu dem Vorfall blieb bislang aus.
„Wir beobachten schon seit Längerem ein Ansteigen rechter Aktivitäten in Zittau,“ sagt Marie Wobst, Mitglied im Kreisvorstand der LINKEN. Görlitz. Knapp ein Jahr ist es her, da wurden verschiedene Objekte in Zittau mit Buttersäure angegriffen, im Herbst davor waren es Farbbeutel. Ziele waren das Café Emil, die Hillersche Villa und das Wohn- und Arbeitskollektiv in der Inneren Weberstraße 18. Schon bald kristallisierte sich heraus, dass es sich bei den Angreifern um Personen aus dem rechten Spektrum handelt.
Doch auch im Zittauer Stadtbild lässt sich ein Erstarken der rechten Szene erkennen. So tauchen in letzter Zeit immer wieder Aufkleber mit rechten Inhalten auf. Diese tragen Hinweise auf die Identitäre Bewegung und den Oybiner Verein „Ein Prozent“, der sich selbst als „Deutschlands größtes patriotisches Bürgernetzwerk“ bezeichnet.
Die Motive richten sich dabei unter anderem gegen Migranten. In arabischer Sprache werden sie dazu aufgefordert, das Land zu verlassen.
„Das erinnert schon stark an die ‚Ausländer raus‘-Rufe der 1990er Jahre. Wir wollen in Zittau aber diese Zeit nicht wieder zurück,“ erklärt Thorsten Ahrens, Bundestagskandidat der LINKEN. Görlitz.
Für die beiden Mitglieder der LINKEN. Görlitz bestätigt der Vorfall erneut die Notwendigkeit ihrer Arbeit. Denn aufgeben werden sie nicht, im Gegenteil: Sie werden sich auch in Zukunft weiter gegen Fremdenhass engagieren. Thorsten Ahrens erklärt: „Wir machen uns dafür stark, dass für Rassismus und nationalistische Entgleisungen in Zittau kein Platz ist. Darum danken wir allen couragierten Bürgern, die den Vorfall am Samstag sofort der Polizei gemeldet haben,“ und Marie Wobst ergänzt: „Vielfalt ist unsere Stärke – das gilt für Zittau genauso, wie für den gesamten Landkreis. Darum stehen wir als Partei gemeinsam mit der Bevölkerung entschieden gegen solche Aktionen.“
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